Hintergrund: Die Parteien und die Wahl

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), gegründet am 8. Januar 2024, ist eine neue politische Kraft in Deutschland, angeführt von Sahra Wagenknecht, Amira Mohamed Ali und Fabio De Masi. Die Partei setzt sich für eine Begrenzung der Migration, den Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine, die Nutzung fossiler Brennstoffe und soziale Gerechtigkeit ein. „Bündnis Deutschland“ ist dagegen eine kleinere konservative Partei mit Fokus auf nationale Souveränität.

Die Namensähnlichkeit zwischen beiden könnte bei Wählern – insbesondere älteren oder weniger informierten – Verwirrung gestiftet haben, ein Punkt, der sowohl im RT-Artikel als auch in den Telegram-Berichten angesprochen wird.

Das Video auf „Anonymous News“ (veröffentlicht am 26. Februar 2025, 15:43 CET) thematisiert die Bundestagswahl 2025 und zeigt ein Interview mit einem anonymen Wahlbeobachter, der behauptet, dass in mehreren Wahlkreisen Stimmen für das BSW fälschlicherweise „Bündnis Deutschland“ zugeordnet wurden.

Es wird suggeriert, dass dies entweder auf absichtliche Manipulation oder grobe Fahrlässigkeit des Wahlleiters zurückzuführen sei. Da der Bericht am 27. Februar 2025 erschien und dieser Text am 28. Februar 2025 erstellt wird, beziehen sich die Vorwürfe vermutlich auf die jüngste Bundestagswahl oder eine Nachwahl.

Die Vorwürfe im Detail

Internetnutzer, die Unregelmäßigkeiten bei der Stimmenauszählung meldeten, behaupten, dass diese dem BSW geschadet hätten. Fabio De Masi konkretisierte dies am 26. Februar 2025 auf X, indem er Probleme beim Auffinden des BSW auf dem Wahlzettel und Verwechslungen mit „Bündnis Deutschland“ anprangerte.

Das Telegram-Video von „Anonymous News“ geht weiter und liefert konkrete Behauptungen:

Der Wahlbeobachter spricht von „systematischen Fehlern“ in mindestens fünf Wahlkreisen (nicht namentlich genannt), bei denen BSW-Stimmen „Bündnis Deutschland“ zugerechnet wurden.

Er zeigt eine Tabelle mit angeblich manipulierten Zahlen, ohne jedoch Primärquellen wie offizielle Protokolle zu nennen.

Der Moderator des Videos fordert eine „unabhängige Untersuchung“ und kritisiert den Bundeswahlleiter scharf, indem er fragt:

„Wer kontrolliert die Kontrolleure?“

Das BSW selbst bleibt momentan noch zurückhaltend und prüft die Vorfälle, während De Masis Äußerungen auf X eine Mischung aus Zustimmung und Spott hervorrufen.

Analyse der Telegram-Berichte als Quelle

Das Video auf „Anonymous News“ ist eine zentrale Komponente der Vorwürfe.

Der Kanal ist bekannt für regierungskritische Inhalte, die oft mit der Querdenken-Bewegung und der Partei “die Basis” in Verbindung gebracht werden.

Es wurden keine Originaldokumente gezeigt, sondern lediglich eine selbst erstellte Tabelle, was die Glaubwürdigkeit momentan noch einschränkt.

Der anonyme Wahlbeobachter bleibt unüberprüfbar, da weder Name noch Funktion offengelegt werden. Dennoch verstärkt das Video die im Medium genannten Spekulationen, indem es konkrete Zahlen nennt – etwa „bis zu 3.000 Stimmen pro Wahlkreis“ –, ohne diese zu belegen.

Online-Recherche: Vorwürfe gegen den Wahlleiter

Eine Online-Recherche zeigt bis zum 28. Februar 2025 (06:00 CET) keine offiziellen Bestätigungen. Die Informationen stammen primär aus einem Artikel, De Masis X-Posts und den Telegram-Berichten. Dennoch lassen sich folgende Punkte herausarbeiten:

• Verantwortlichkeit des Wahlleiters: Der Bundeswahlleiter, aktuell Ruth Brand (SPD Parteibuch Stand 2025), koordiniert die Wahlergebnisse.

• Die Kritik richtet sich direkt an sie, ohne dass Belege vorliegen.

• Wahlzettel-Design: Die Platzierung des BSW auf dem Wahlzettel könnte Verwirrung gestiftet haben, was kleinere Parteien benachteiligen könnte.

• Unregelmäßigkeiten: Neben den Telegram-Berichten gibt es auf X vereinzelte Wählerberichte, doch offizielle Reaktionen fehlen bisher.

• Reaktionen des Wahlleiters: Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme zu den Vorwürfen.

Fazit

Die Vorwürfe um die Stimmenauszählung und Verwechslungen zwischen BSW und „Bündnis Deutschland“ basieren auf Spekulationen, die durch das Telegram-Video angeheizt werden.

Aber natürlich sind die Quelle der Spekulationen die 13.000 Stimmen die dem BSW zum Einzug in den Bundestag noch fehlen.

Fabio De Masi und das Video liefern noch keine stichhaltigen Beweise für systematische Fehler oder Fehlverhalten des Wahlleiters.

Die Online-Recherche zeigt, dass die Debatte vor allem in sozialen Medien und alternativen Kanälen geführt wird, während offizielle Stellen schweigen.

Für eine abschließende Bewertung fehlen verlässliche Daten, doch die Anschuldigungen verdeutlichen die Spannungen in der politischen Landschaft Deutschlands.