Dr. Reiner Fuellmich, Mitbegründer des Corona-Ausschusses, hat seine Zulassung als Rechtsanwalt verloren.

Diese Information stammt aus dem offiziellen Anwaltsverzeichnis.

Die zuständige Rechtsanwaltskammer in Braunschweig äußerte sich nicht zu den Gründen des Widerrufs unter Berufung auf die Verschwiegenheitspflicht.

Seit über drei Monaten befindet sich Fuellmich in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Rosdorf. Zuvor hielt er sich in Mexiko auf, wurde aber aufgrund rechtlicher Angelegenheiten im Oktober 2023 nach Deutschland abgeschoben und bei seiner Ankunft am Flughafen Frankfurt verhaftet.

Seit Januar steht er vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Göttingen wegen Untreue und Subventionsbetrugs vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Spendengelder des Corona-Ausschusses in Höhe von insgesamt 700.000 Euro auf private Konten umgeleitet und unrechtmäßig für persönliche Zwecke verwendet zu haben. Zudem soll er falsche Angaben gemacht haben, um Corona-Soforthilfen in Höhe von 15.000 Euro zu erhalten. Fuellmich bestreitet die Vorwürfe und beschuldigt die Nebenkläger, sich bereichern zu wollen.

Die finanzielle Situation seiner Anwaltskanzlei war bereits vor der Corona-Krise problematisch. Es wurde bekannt, dass das Konto der Kanzlei Anfang 2020 ein Minus von 92.000 Euro aufwies, das sich bis Ende März auf 45.000 Euro reduzierte.

Tobias Weissenborn, ein früherer Kollege von Fuellmich, wurde als Liquidator der Kanzlei bestellt. Weissenborn vertrat Fuellmich bereits in früheren Strafverfahren und ist Partner bei der Kanzlei Melz Gercke Rechtsanwälte in Hannover und Göttingen. Auch der Mikrobiologe Professor Sucharit Bhakdi wurde von Weissenborn vertreten.

Weissenborn war auch Inhaber eines Spendenkontos des Corona-Ausschusses und überwies Anfang November 2020 200.000 Euro auf das Konto von Fuellmichs Ehefrau. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Weissenborn, stellte das Verfahren jedoch ein.