Der Stanford-Professor Jay Bhattacharya hat sich kritisch zu Karl Lauterbach geäußert und bezeichnet ihn als “äußerst fehlinformiert”.

Er bekundete sein Bedauern über die Anwesenheit eines “derart unqualifizierten” Gesundheitsministers für das deutsche Volk.

Jay Bhattacharya, ein angesehener Mediziner der Stanford-Universität und Forscher im Bereich Covid, hat in einem Statement auf X seine Ansichten zu einem Interviewausschnitt von Karl Lauterbach aus dem März 2022 geäußert.

In diesem Interview diffamierte Lauterbach den medizinischen Wissenschaftler John Ioannidis, was Bhattacharya dazu veranlasste, dem deutschen Volk sein Bedauern auszusprechen, dass während der Pandemie “eine Person von derart geringer Qualifikation” als ihr Gesundheitsminister agierte.

If this translation is right, the German health minister is incredibly misinformed about covid science.

1. Prof. John Ioannidis is not "worn out" and is among the most highly published/cited scientists on covid

2. Ioannidis did not write @gbdeclaration and did not sign it

3.… https://t.co/C96sPjWnIe

— Jay Bhattacharya (@DrJBhattacharya) December 4, 2023

Die Aussagen von Lauterbach stammen aus einem Interview mit Radio Eins RBB vom 13. März 2022.

In diesem Interview behauptete Lauterbach, dass nicht nur das Virus, sondern auch Falschinformationen exponentiell zunehmen würden. Als Beispiel nannte er den Stanford-Wissenschaftler John Ioannidis, der von der Stiftung Charité als “Experte auf dem Gebiet der Meta-Forschung” anerkannt wird. Lauterbach behauptete jedoch, dass Ioannidis “abgedriftet” sei.

Lauterbach warf Ioannidis vor, die “Great Barrington Declaration” (GBD) verfasst zu haben, in der behauptet werde, das Virus sei nicht gefährlich und niemand würde daran sterben – Behauptungen, die laut Lauterbach “einfach nicht wahr” seien.

Allerdings stellte Bhattacharya klar, dass Lauterbachs Anschuldigungen falsch waren, da Ioannidis weder der Autor noch Unterzeichner der GBD ist. Zudem betonte Bhattacharya, dass die GBD nicht behaupte, das Virus sei “nicht gefährlich”, sondern vielmehr eine bessere Absicherung älterer Menschen fordert, die zur Risikogruppe für das Virus gehören.

Lauterbach griff Ioannidis indirekt an, indem er ihn als einen “verblassten Wissenschaftler, der einst an einer Elite-Uni war und jetzt niemanden mehr interessiert” bezeichnete. Bhattacharya wies diese Darstellung zurück und betonte, dass Ioannidis einer der am meisten veröffentlichten und zitierten Wissenschaftler zum Thema Covid weltweit sei und weiterhin an einer renommierten Universität arbeite.

Bhattacharya kritisierte abschließend Lauterbachs Unkenntnis über die Auswirkungen seiner Lockdown-Politik auf benachteiligte Gruppen wie die Armen, Kinder und die Arbeiterklasse. Er wies darauf hin, dass Deutschland im Vergleich zu Schweden schlechtere Covid-Ergebnisse erzielt habe.

Insgesamt bezeichnete Professor Bhattacharya Lauterbach als “äußerst fehlinformiert” über den Stand der Covid-Wissenschaft und bedauerte, dass jemand mit einer solchen Qualifikation während der Pandemie als Gesundheitsminister fungierte.