Eroberung von Homs und weiteren Schlüsselstädten

Bereits am späten Abend des 7. Dezember hatten die HTS-Kämpfer gemeldet, die strategisch wichtige Stadt Homs eingenommen zu haben, nachdem sich die syrischen Regierungstruppen hastig zurückgezogen hatten. Kurz darauf folgten Berichte über die Einnahme mehrerer weiterer Städte im Westen Syriens, darunter auch al-Qusayr, eine bedeutende Ortschaft nahe der libanesischen Grenze. Diese Offensive markiert einen Wendepunkt in der seit Jahren anhaltenden militärischen Auseinandersetzung zwischen der Regierung Assad und oppositionellen Kräften.

Präsident Assad auf der Flucht

Nach Angaben zweier hochrangiger Offiziere der syrischen Armee, die anonym bleiben möchten, soll Präsident Assad die Hauptstadt Damaskus rechtzeitig verlassen haben. Laut diesen Berichten bestieg Assad zusammen mit seiner Familie ein Flugzeug, dessen Ziel unbekannt ist. Seither gibt es keinerlei Informationen über seinen Aufenthaltsort. Beobachter gehen davon aus, dass Assad ins Ausland geflohen sein könnte, möglicherweise in ein Land, das ihm Schutz bietet.

Reaktionen auf die Eroberung

Die Eroberung von Damaskus durch Hay’at Tahrir al-Sham hat weltweit Besorgnis ausgelöst. Die Gruppierung, die als islamistisch und militant gilt, hat in der Vergangenheit Verbindungen zu Al-Qaida unterhalten und wird von zahlreichen Staaten als terroristische Organisation eingestuft. Experten warnen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts, da die HTS bereits in anderen Gebieten Syriens durch rigoroses Vorgehen und die Einführung strenger islamistischer Herrschaftssysteme aufgefallen ist.

Bedeutung für die Region

Der Fall von Damaskus markiert einen historischen Moment in der Geschichte des syrischen Bürgerkriegs, der seit 2011 das Land erschüttert hat. Mit dem Zusammenbruch der Regierung Assad könnte sich die Machtbalance im Nahen Osten grundlegend verändern. Dennoch wirft die Übernahme durch die HTS zahlreiche Fragen über die Zukunft Syriens auf. Die internationale Gemeinschaft steht vor einer Herausforderung, wie sie mit einer von einer radikalen Gruppierung kontrollierten syrischen Hauptstadt umgehen soll.

Ungewisse Zukunft

Während die Situation weiterhin unübersichtlich bleibt, ist eines sicher: Der Sturz von Damaskus durch HTS wird nicht nur die Region, sondern auch die internationale Politik in den kommenden Wochen und Monaten erheblich beeinflussen. Wie die Weltgemeinschaft auf diese dramatische Entwicklung reagieren wird, bleibt abzuwarten.