Politbarometer in Österreich – Umfragen zeigen massive Verschiebungen zur FPÖ…

Die politische Situation in Österreich steht vor einem Umbruch, wie aktuelle Umfragen belegen.

Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) unter Herbert Kickl verzeichnet einen ungebrochenen Höhenflug, während die Volkspartei (ÖVP) und die Sozialdemokratische Partei (SPÖ) in der Wählergunst weiter abrutschen.

Diese Entwicklungen werfen nicht nur ein Schlaglicht auf die aktuelle politische Stimmung im Land, sondern auch auf die langfristige Stabilität der Regierungsbildung.


Kickl und die FPÖ: Ein Höhenflug ohne Ende

Die jüngsten Umfragen, darunter eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts INSA, zeigen die FPÖ als klare Gewinnerin. Laut dieser Umfrage, die vom 11. bis 13. November 2024 durchgeführt wurde, könnte die FPÖ mit 32 % der Stimmen rechnen, wenn morgen Nationalratswahlen wären. Das bedeutet ein Plus von drei Prozentpunkten im Vergleich zu den letzten Wahlen im September. 

Eine Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft zwischen dem 28. Oktober und dem 5. November 2024 bestätigt diesen Trend: 

Hier erreicht die FPÖ sogar 34 %.


Kanzlerpartei ÖVP in der Krise

Im Gegensatz zur FPÖ kämpft die Volkspartei (ÖVP) mit erheblichen Verlusten. Der aktuelle Kanzler Karl Nehammer konnte den Wählerverlust seit den Nationalratswahlen 2019 nicht stoppen. Damals erreichte die ÖVP unter Sebastian Kurz noch 37,5 %, doch laut den jüngsten Umfragen ist die Partei inzwischen auf 22 % (INSA) bzw. 23 % (Lazarsfeld) abgesackt. Das schlechte Abschneiden lässt Fragen nach der politischen Zukunft der Volkspartei aufkommen, insbesondere nach der umstrittenen Entscheidung, eine Dreierkoalition mit der SPÖ und den Neos zu verhandeln.


SPÖ: Stagnation trotz Herausforderungen

Auch die SPÖ unter Andreas Babler kann trotz einer Reihe von Herausforderungen keine neuen Wähler mobilisieren. Sowohl die INSA- als auch die Lazarsfeld-Umfrage beziffern die Sozialdemokraten bei 21 %. Skandale wie die Diskussion um das umstrittene „Stalin-Buch“ haben offenbar keinen entscheidenden Einfluss auf die Umfragewerte. Die Partei bleibt stabil, jedoch auf einem niedrigen Niveau.


Neos und Grüne: Ohne Aufwind

Die Neos unter Beate Meinl-Reisinger stagnieren bei 9 %, wie sowohl INSA als auch Lazarsfeld bestätigen. Auch die Grünen können mit 8 % keine neuen Wähler gewinnen. Beide Parteien konnten aus den Sondierungsgesprächen für die Dreierkoalition, die mittlerweile als „Austro-Ampel“ bekannt ist, keinen Profit schlagen. Kleinparteien wie die KPÖ und die Bierpartei bleiben bei marginalen zwei bis drei Prozent.


Die FPÖ-ÖVP-Mehrheit: Der Wählerwille und die Realität

Die Kombination aus FPÖ und ÖVP, die in beiden Umfragen gemeinsam auf rund 54 % käme, würde theoretisch eine stabile konservative Regierung ermöglichen. Dennoch verfolgen ÖVP und SPÖ derzeit eine Ampel-ähnliche Koalition mit den Neos – ein Schritt, der von vielen als Missachtung des Wählerwillens interpretiert wird. 74 % der Wähler lehnen die ÖVP, 79 % die SPÖ und 91 % die Neos ab, was die Frage nach der Legitimität dieser Konstellation aufwirft.


Langfristige Konsequenzen und politische Stabilität

Die Umfragen spiegeln nicht nur aktuelle Stimmungsbilder wider, sondern deuten auf eine mögliche politische Neuordnung hin. Ein unabhängiger Bundespräsident könnte in einer solchen Situation als stabilisierender Faktor dienen, wie von einigen Beobachtern gefordert. Die kommende Steiermark-Wahl dürfte weitere Erkenntnisse über die politische Dynamik in Österreich liefern, da hier mit weiteren Verlusten für die Ampel-Parteien gerechnet wird.

Fazit: Eine ungewisse Zukunft

Die politischen Umfragen in Österreich zeichnen ein Bild von wachsender Polarisierung und Unzufriedenheit mit der amtierenden Regierung. Während die FPÖ mit Herbert Kickl an der Spitze weiter an Popularität gewinnt, geraten die etablierten Parteien zunehmend in die Defensive. Die Frage, ob sich eine Regierung unter diesen Voraussetzungen langfristig stabilisieren kann, bleibt offen.

Quellen: INSA / Lazarsfeld

Bilder: Oesterreich-Flagge-pexels-mira-youssef

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