Menschen mit einem törichten Herzen gibt es in dieser Welt mehr, als wir wirklich wissen.

Menschen mit einem törichten Herzen tun törichte Dinge, weil ihr Herz seine eigene Sprache und seinen eigenen Sinn für das Leben hat, den andere nicht verstehen.

Wer ein törichtes Herz hat, füttert einen streunenden Waschbären, wenn der Himmel rauchverschmiert ist und die Nacht sich den wilden Dingen gegenüber gemein anfühlt, weil er Dinge weiß, die andere nicht wissen.

Aber es ist überhaupt kein Urteil, dass andere nichts wissen. Es ist einfach eine fatalistische Anerkennung einer Natur, die keine Wahl hatte.

Zwei Wochen später füttert der dummherzige Mensch 14 Waschbären und ein Stinktier.

Die Tiere kratzen und scharren am Fenster und knurren vor der Tür wie Dämonen in der Dunkelheit, doch der dummherzige Mensch macht weiter. Denn der törichte Mensch weiß, dass es einfach in der Natur einiger wilder Dinge liegt, zu spucken, zu quieken und zu knurren, und wenn die Morgendämmerung schließlich in den Morgen übergeht, werden die schreienden Banshees weg sein.

Aber die Törichten halten immer inne und fragen sich im Licht des Tages, wenn die Töpfe und das Holz und die Trümmer des Decks in der Nacht herumgeworfen wurden: “Was zum Teufel mache ich da?” Das fragen sich die Dummköpfe immer. Im Licht des Tages.

Aber dann kommt die Nacht wieder, und die mondumhüllten Aasfresser huschen zum Futter, als wäre es ihr einziger Grund, überhaupt auf der Erde zu sein. Für die Fütterung durch die Törichten. Und es wird immer einen Auserwählten geben, der mit traurigen schwarzen Augen und struppigen Ohren seine weichen grauen Hände nach dir ausstreckt und deine Seele wieder auffängt, als sei seine Geste eine Dankbarkeit, eine Anerkennung, ein Ich-Du und keine Neugierde. Ist es vielleicht ein Gebet?

Der Törichte zaubert in der Nacht mit Vermutungen und wundert sich am Morgen über die Tollwut. 

Doch solche praktischen Überlegungen haben keinen Platz, wenn das Kratzen am Fenster beginnt. Und die Tür öffnet sich zu einem Meer von Moschusfell und schwarzäugigen wilden Dingen, die dich alle hinter ihren Masken anstarren. Ihre gottgegebenen Masken. Nicht diese anderen Masken.

Und dann sind es deine Kinder. Die, die niemand sonst haben will. Und es gibt genauso viele Gründe des Herzens, weiterzumachen, wie es jemals Gründe des praktischen Verstandes an diesem Punkt gab. Es scheint eine lächerliche Frage zu sein, “was zum Teufel tue ich”, wenn sie dich dort ansehen, die Waisen eines rußigen Himmels, der in die Tragödie der Zeitalter gehüllt ist.

Aber dann kommt immer der Morgen. Oder etwa nicht?

Das törichte Herz hasst den Morgen. Der Törichte geht ängstlich vor dem Haus herum, vergewissert sich, dass keine Löcher zum Dachboden führen und kein Waschbärenkot an der Goldrute liegt, und wundert sich über seinen eigenen Verstand.

Aber das ist überhaupt kein Wahnsinn. Es ist einfach so, dass wir in der Dunkelheit nur die Farben unseres inneren Wesens sehen können. Und das macht manche von uns dumm im Kopf. Und wenn schon.

Es gibt nur noch vier Waschbären. Der Herbsthimmel hat die Kinder in die Wildnis verstreut. Ein Seelenfunke von mir ist mit ihnen dort draußen, wo die wilden Dinge singen.

Das Stinktier jedoch ist geblieben und hat zwei Lieferanten und einen Handwerker verjagt. 

Er ist mein Wach-Stinktier. 

Ich habe ihn inzwischen ziemlich lieb gewonnen.