Eine vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebene Studie beschäftigt sich mit dem Leistungsgeschehen der Krankenhäuser im Jahre 2020.
Die Studie steht im Zeichen von Corona und widmet sich auch insbesondere der in der Pandemie so wichtigen Lage auf den Intensivstationen.
Das Ergebnis dürfte denen nicht gefallen, die gerne substanzlose Panik verbreiten. In langen Texten, Infotabellen und Diagrammen kommt die Studie, an der unter anderem die TU Berlin mitgewirkt hat, zu interessanten Ergebnissen:
Der Einfluss von Corona auf die Lage auf den Intensivstationen war 2020 extrem gering. Das Dokument liest sich wie eine retrospektive Entwarnung.
172.248 Behandlungsfälle mit der „Nebendiagnose” Covid zählt die Studie für das letzte Jahr – „Nebendiagnose” bedeutet in diesem Fall dann positives Labortest-Ergebnis.
Intensivmedizinisch behandelt wurden 26.151, also nur ein Bruchteil dieser Testpositiv-Patienten. Das spiegelt sich auch in der Belegung der Intensivstationen wieder: Nur ein minimaler Bruchteil der Patienten wird in der Studie als Covidpatienten geführt, der insbesondere im Kontrast zu den freien Betten sehr klein wirkt.
Das Gesundheitsministerium spricht von einem jahresdurchschnittlichen Anteil der Corona-Patienten an der Intensivbelegung von 4 Prozent .
Die Gesamtauslastung der Intensivbetten wird generell zwischen 63% und 73% beziffert – auch das ist weit entfernt von einem Kollaps-Szenario. Kein Wunder, dass selbst das BMG in seiner Pressemitteilung zur Studie festhalten muss: „Die Analyse der Leistungsdaten aller deutschen Krankenhäuser zeigt, dass […] die stationäre Versorgung in Deutschland im ersten Pandemiejahr 2020 flächendeckend gewährleistet werden konnte.” Der Beirat des Ministeriums betont, dass die Pandemie „zu keinem Zeitpunkt die stationäre Versorgung an ihre Grenzen gebracht hat.”
Dass die Krankenhäuser und Intensivstationen die Pandemie so gut weggesteckt zu haben scheinen, überrascht den unbedarften Beobachter zunächst: Wo ist er denn gewesen, der Notstand?
Wohl vor allem in den Köpfen und in den Schlagzeilen. Währenddessen sorgten staatliche Finanzierungsmechanismen dafür, dass sich die Zahl der Intensivbetten reell sogar reduzierte – gegen Ende des letzten Jahres wurde beschlossen, dass Kliniken der zwei höheren Notfallstufen (Stufe 2 und 3) entsprechende Fördergelder nur bekommen, wenn die Auslastung der Intensivbetten in dem Krankenhaus bei über 75 Prozent liegt und die 7-Tage-Inzidenz im Kreis bei über 70 liegt.
Nicht wenige Krankenhäuser reduzierten die Zahl der Intensivbetten daraufhin, sodass sie weiterhin staatliche Förderung erhielten.
Auch die Personallage wurde nicht durch das Virus, sondern durch politische Entscheidungen verändert.
Seit Jahresbeginn darf ein Pfleger nur noch für zwei Betten tagsüber und drei in der Nacht zuständig sein. „Die Kehrseite ist: Betten, für die es kein Personal gibt, müssen ‚gesperrt’ werden”, erklärt Nina Meckel, Sprecherin des DIVI-Intensivregisters, gegenüber der BILD. Was zweifellos die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte erleichtert, bedeutet für das Gesundheitssystem jedoch eine zusätzliche Verknappung der Kapazitäten.
Wer jetzt den „Notstand auf den Intensivstationen” vorschiebt, um den fortwährenden Lockdown zu rechtfertigen, ignoriert zumindest, dass dieser hausgemacht ist.
Oder: Nicht das Virus, sondern bewusste Entscheidungen der Verantwortlichen haben diesen „Notstand” herbeigeführt.
Doch das eindeutig wissentlich erfundene Gruselmärchen des Corona-Notstandes im letzten Jahr erschüttert das Vertrauen vieler in den Staat:
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht – auch wenn er dann die Wahrheit spricht.
Quelle: Tichyseinblick.de
Quelle: Podcasts von Sam Le Clek
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