Elon Musk schreibt in seinem Angebot:

 

„Ich habe in Twitter investiert, weil ich an das Potenzial des Unternehmens glaube, eine Plattform für die freie Meinungsäußerung auf der ganzen Welt zu sein, und weil ich glaube, dass die freie Meinungsäußerung ein gesellschaftliches Gebot für eine funktionierende Demokratie ist.“

„Seit meiner Investition ist mir jedoch klar geworden, dass das Unternehmen in seiner jetzigen Form weder florieren noch diesem gesellschaftlichen Imperativ dienen wird. Twitter muss in ein privates Unternehmen umgewandelt werden.“

„Daher biete ich an, 100% von Twitter für 54,20 $ pro Aktie in bar zu kaufen. Das ist ein Aufschlag von 54% gegenüber dem Tag, bevor ich in Twitter investiert habe, und ein Aufschlag von 38% gegenüber dem Tag, bevor meine Investition öffentlich bekannt gegeben wurde.“

Mein Angebot ist mein bestes und letztes Angebot und wenn es nicht angenommen wird, müsste ich meine Position als Aktionär überdenken.“

 

„Twitter hat ein außergewöhnliches Potenzial. Ich werde es freisetzen.“

 

 

Elon Musk bietet an, 100% von Twitter für 43 Milliarden USD zu kaufen

Tesla-Chef Elon Musk hat ein feindliches Übernahmeangebot für Twitter abgegeben. Er betonte, dass es sich dabei um ein “bestes und letztes Angebot” handele und dass er die einzige Person sei, die in der Lage sei, das volle Potenzial der Plattform zu erschließen.

Dieser Schritt wirft eine weitere Kurve in die Achterbahnfahrt von Musks unbeständiger Beziehung zu dem globalen Social-Media-Dienst und wirft viele Fragen darüber auf, was als nächstes kommt.

 

“Twitter hat außergewöhnliches Potenzial. Ich werde es freisetzen”

 

Das schrieb Musk in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung an die US-Aufsichtsbehörden und fügte hinzu, dass die Website die Möglichkeit habe, “die Plattform für freie Meinungsäußerung auf der ganzen Welt” zu sein.

“Das Unternehmen wird in seiner jetzigen Form weder florieren noch diesem gesellschaftlichen Gebot dienen. Twitter muss in ein privates Unternehmen umgewandelt werden”, fügte er hinzu.

Die reichste Person der Welt bot 54,20 Dollar pro Aktie, was einem Wert des Social-Media-Unternehmens von etwa 43 Milliarden Dollar entspricht, wie er am Mittwoch bei der Securities and Exchange Commission (SEC) einreichte.

Der Vorstand von Twitter erklärte, er werde das als unaufgefordert und unverbindlich” bezeichnete Angebot von Musk sorgfältig prüfen und eine Entscheidung treffen, die im besten Interesse des Unternehmens und aller Twitter-Aktionäre” sei.

Musk hatte letzte Woche den Kauf von 73,5 Millionen Aktien – oder 9,2 Prozent – der Twitter-Stammaktien bekannt gegeben, eine Ankündigung, die die Twitter-Aktien um mehr als 25 Prozent in die Höhe schnellen ließ.

Ihm wurde ein Sitz im Vorstand angeboten, den er jedoch am Wochenende ablehnte.

Musk nutzte Twitter als Bühne, um die Frage zu stellen, ob das soziale Netzwerk im Sterben liegt”, und um Nutzer wie den Sänger Justin Bieber zu kritisieren, die zwar viele Follower haben, aber nur selten Beiträge schreiben.

 

“Die meisten dieser ‘Top’-Accounts twittern selten und posten nur sehr wenig”

 

schrieb der Tesla-Chef und betitelte eine Liste der 10 Profile mit den meisten Followern – darunter er selbst auf Platz acht mit über 81 Millionen Followern.

In anderen Tweets vom Wochenende scherzte Musk darüber, das “w” aus dem Namen von Twitter zu streichen und den Hauptsitz in San Francisco in ein Obdachlosenheim umzuwandeln, “da dort sowieso niemand auftaucht”.

Außerdem schlug er vor, die Anzeigen, die Haupteinnahmequelle von Twitter, zu entfernen.

“Er ist ein so reicher, privilegierter Mann, dass ich mir nicht sicher bin, ob das Twitter, das ihm vorschwebt, eine Plattform ist, die letztendlich der Mehrheit der heutigen Nutzer dient”, sagte die Analystin Carolina Milanesi von Creative Strategies.

Musk hat auf Twitter darüber nachgedacht, jedem – der ein Premium-Account kauft, der monatlich 3 Dollar kostet – ein Häkchen für einen verifizierten Account zu geben.

“Ich habe in Twitter investiert, weil ich an das Potenzial des Unternehmens glaube, eine Plattform für die freie Meinungsäußerung auf der ganzen Welt zu sein, und ich glaube, dass die freie Meinungsäußerung ein gesellschaftliches Muss für eine funktionierende Demokratie ist”, so Musk in seiner Einreichung.

Musk argumentierte in der Einreichung, dass Twitter umgestaltet werden müsse und dass er einen Preis anbiete, der 38 Prozent über dem Schlusskurs vom 1. April liege, dem letzten Handelstag, bevor seine wachsende Beteiligung bekannt wurde.

Musk ist eine Ausnahmeerscheinung in der Geschäftswelt, selbst in der Welt des Silicon Valley, die dafür bekannt ist, Märkte zu stören und Lebensstile zu verändern.

Zu den Bemühungen des Serienunternehmers gehören die Umstellung auf Elektrofahrzeuge mit Tesla, die private Erforschung des Weltraums und die Verbindung von Computern mit Gehirnen.

 

Sein Verhalten hat jedoch Augenbrauen aufgeworfen, Lacher hervorgerufen und manchmal Verurteilungen oder sogar Rechtsstreitigkeiten nach sich gezogen.

 

Jüdische Gruppen kritisierten seinen Tweet, in dem er den kanadischen Regierungschef Justin Trudeau wegen der Covid-19-Impfpflicht mit Adolf Hitler verglich, und Musk löschte den Tweet später, ohne sich zu entschuldigen.

Musk nutzte Twitter, um einen britischen Höhlenforscher zu beleidigen, der an der dramatischen Rettung von Jungen beteiligt war, die in einer überfluteten Höhle in Thailand eingeschlossen waren, und um den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der Invasion in der Ukraine zum “Einzelkampf” herauszufordern.

“Es ist Zeit, das Popcorn herauszuholen, da wir in den kommenden Wochen viele Drehungen und Wendungen erwarten, während Twitter und Musk diesen Weg der Ehe beschreiten”, so die Analysten von Wedbush in einer Notiz an die Investoren.

Twitter könnte von Aktionären, die auf die von Musk versprochene Prämie erpicht sind, unter Druck gesetzt werden, das Angebot anzunehmen, oder Twitter könnte sich anderweitig um ein besseres Angebot bemühen.

Eine Vielzahl von Fragen wird sich wahrscheinlich um die Finanzierung, regulatorische Aspekte und die Aufteilung von Musks Zeit auf seine vielen Unternehmen drehen.

Musk hat sich auch wiederholt mit den Bundesaufsichtsbehörden für Wertpapiere angelegt, die gegen seine Nutzung sozialer Medien vorgingen, nachdem ein angeblicher Versuch, Tesla 2018 in die Privatwirtschaft zu überführen, gescheitert war.

 

“Ich spiele nicht das Hin- und Her-Spiel”, schrieb Musk in seiner Einreichung zum Übernahmeangebot.

 “Ich bin direkt zum Ende gekommen.”